Viele Unternehmen setzen auf das Offensichtliche: mehr Kaltakquise, mehr E-Mails, mehr Messeauftritte, mehr digitale Kampagnen. Sie erhöhen die Taktzahl im Vertrieb, starten LinkedIn-Kampagnen oder investieren in Agenturen für “Performance Marketing” – in der Hoffnung, damit endlich die Lücke zu schließen.
Gleichzeitig glauben sie, den Markt bereits zu kennen. Nach dem Motto: „Wir haben doch alle Apotheken durch – da kommt nichts Neues mehr.“ Dabei bleiben riesige blinde Flecken bestehen: hochrelevante Praxen, spezialisierte Apotheken oder Einrichtungen mit konkretem Bedarf – aber ohne bisherige Ansprache.
Oder: statt bestehende Potenziale zu vertiefen, wird Budget in neue Zielgruppen oder Produktlinien geschoben, bei denen die Erfolgsquote oft noch schlechter ist und das Fulfillment komplexer wird – etwa bei Klinikprojekten oder Nischenprodukten, die den Vertrieb zusätzlich überfordern.
Ein weiterer Irrglaube: Die Zielgruppenkenntnis ist oberflächlich. Man kennt „Apotheken“ oder „Hausärzte“ als Kategorie - aber nicht die Unterschiede zwischen z. B. filialisierten Apotheken mit Expansionsplänen, hochfrequentierten Innenstadtlagen, Apotheken mit Erlaubnis zur Zytostatika-Herstellung, oder beratungsstarken Landapotheken. Vertriebler spüren oft, wo die Musik spielt - aber ohne harte Daten bleibt es ein Bauchgefühl. Und das lässt sich weder skalieren noch systematisch nutzen.